Förderung kirchlicher und mildtätiger Zwecke

Förderung Pharmakologie und Pharmazie

Förderung Forschung und Pflege niederdeutsche Sprache

Förderung wissenschaftlicher Forschung

Die Rottendorf-Stiftung

Erforschung und Pflege der niederdeutschen Sprache

Andreas Josef Rottendorf war Westfale von tiefem Herzen und sprach den in dieser Region plattdeutschen Dialekt. Er war ein anerkannter plattdeutscher Schriftsteller. Die Rottendorf-Stiftung fördert deshalb dem Willen der Stifter folgend die Erforschung und Pflege der niederdeutschen Sprache durch die Verleihung des Rottendorf-Preises. Mit diesem Preis, der in jedem zweiten Jahr ausgelobt wird, werden besondere Verdienste um die niederdeutsche Sprache gewürdigt. Die Preisträger werden durch den Westfälischen Heimatbund vorgeschlagen. Dieser hat hierzu eigens einen „Rottendorf-Ausschuss“ gegründet.

Die bisherigen Preisträger und mehr zur Förderung der niederdeutschen Sprache erfahren Sie hier

Rottendorf Preis 2024 geht an Dr. phil. Robert Damme und dem Filmkollektiv „wenndienaturnichwill“

Im feierlichen Rahmen fand am Mittwoch, den 9. Oktober 2024 zum 30. Mal die Verleihung des Rottendorf Preises für Verdienste um die niederdeutsche Sprache auf Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg statt.

Der Hauptpreis, dotiert mit 6.000 €, ging in diesem Jahr an Dr. phil. Robert Damme. Die Laudatio für Dr. Damme, gehalten in der unterhaltsamen Form eines Interviews mit dem Preisträger, hielt Georg Bühren, Vorsitzender des Rottendorf-Ausschusses des Westfälischen Heimatbundes. Dabei wurde schnell klar, dass der Preisträger ein leidenschaftlicher Sprachwissenschaftler ist, der sein ganzes Berufsleben mit der Erfassung und Dokumentation der westfälischen Mundarten verbracht hat. Dr. Damme erhält den Preis in Würdigung seiner zahlreichen Veröffentlichungen zur mittel- und neuniederdeutschen Lexikographie und vor allem in Anerkennung seines außerordentlichen Einsatzes bei der Vollendung des Westfälischen Wörterbuchs.

Den „Sünnerpries“, dotiert mit 4.000 €, erhielt das vierköpfige Filmkollektiv „wenndienaturnichwill“ – bestehend aus Nikos Saul, Hein Köhler, Dominic Stermann und Henning Wirtz – für deren große Verdienste um die Vermittlung der niederdeutschen Sprache durch die Produktion des plattdeutschen Kurzfilms „Wild Wild Westfalen“. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen, im Dialog mit den Preisträger Nikos Saul und Henning Wirtz.

Die Preise wurden von Hermann-Ulrich Viskorf, Vorstandsvorsitzender der Rottendorf-Stiftung, und Herrn Carl Pinnekamp, Mitglied des Kuratoriums der Rottendorf-Stiftung feierlich mit Urkunden und viel Beifall überreicht.

Frau Dr. Lilian Klewitz-Haas, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Rottendorf-Stiftung, sprach dann das Schlusswort, gratulierte erneut den Preisträgern und bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Kommen.

Die Verleihung wurde musikalisch stimmungsvoll untermalt von der Musikgruppe „Strauhspier“, bestehend aus Nikolaus Evers, Hermi Sürken und Helmut Schnieders. Die Gruppe, Preisträger des Rottendorf Preises im Jahr 2008, spielte dabei sowohl eigene Musikstücke wie auch Eigeninterpretationen bekannter Künstler – selbstverständlich alle auf Platt.

Gruppenbild (vlnr): Winfried Kaup (Stv. Landrat Kreis Warendorf), Carl Pinnekamp (Kuratorium, Rottendorf-Stiftung), Karin Rodeheger (Bürgermeisterin, Stadt Oelde), Dr. Lilian Klewitz-Haas (Stv. Vorsitzende des Vorstandes, Rottendorf-Stiftung), Rainald Gehringhoff (Kuratorium, Rottendorf-Stiftung), Dr. Silke Eilers (Geschäftsführerin WHB e.V.), Michael Topmöller (Stv. Bürgermeister, Stadt Ennigerloh), Dr. phil. Robert Damme (Preisträger 2024), Prof. Dr. Walter Gödden (Kurator Rottendorf-Ausstellung Haus Nottbeck), Nikos Saul („wdnnw“ Preisträger 2024), Marco Niemann (Geschäftsführer Rottendorf Pharma), Henning Wirtz („wdnnw“ Preisträger 2024), Prof. Dr. Markus Köster (Leiter LWL-Medienzentrum für Westfalen), Hermann-Ulrich Viskorf (Vorsitzender des Vorstandes, Rottendorf-Stiftung), Georg Bühren (Vorsitzender Rottendorf Ausschuss, WHB)

Plattdeutsches Kurzfilmprojekt „Wild Wild Westfalen“ erfolgreich abgeschlossen

Die Rottendorf-Stiftung hat das Plattdeutsche Kurzfilmprojekt „Wild Wild Westfalen“ des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), in Kooperation mit dem Referat Medienproduktion und Medientechnik – LWL-Medienzentrum für Westfalen gefördert. Dieses Projekt konnte nunmehr erfolgreich abgeschlossen werden. Die Premiere  fand am 19. Juni 2023 Im ausverkauften Saal III des Cinemax in Ahlen statt. Der Film ist für das Filmfestival in Münster nominiert ist. Dieses findet in der Zeit vom 22. September bis 01. Oktober 2023 im Schlosstheater Münster statt.

Preisträger

Ferner fördert die Stiftung zahlreiche Projekte, mit denen die westfälische Mundart gepflegt und lebendig gehalten werden.

 

Übersicht der Preisträger:
  • 2014 pattu (Georg Bühren, Alexander Buske, Peter Egger, Jürgen Mönkediek), Münster
  • 2016 Peter Bürger, Eslohe (Sauerland)
  • 2018 Elisabeth Georges (Münster-Hiltrup)
  • 2020 Dr. Werner Beckmann (Eslohe-Cobbenrode)
  • 2022 Hannes Wader (Bielefeld)
  • 2024 Dr. phil. Robert Damme (Nottuln)

Frühere Projekte

  • 1963 Arbeitsgemeinschaft Michaelis-Treffen, Lippinghausen
  • 1965 Pater Dr. Gregor Schwake, Benediktiner Gerleve
  • 1967 Prof. Dr. Anton Hilckmann, Bevergern
  • 1969 Norbert Johannimloh, Münster und Dr. Siegfried Kessemeier, Münster
  • 1976 Hermann Homann, Münster
  • 1980 Gertrud van Dam, Emsdetten
  • 1980 Fritz Kuhne, Halver
  • 1983 Niederdeutsche Bühne, Münster (zusammengefasste Preise 82´und 84´)
  • 1986 Ottilie Baranowski, Hörstel-Bevergern und Prof. Dr. Jan Wirrer, Spenge
  • 1988 Dr. Wolfram Rosemann, Köln
  • 1990 Hannes Demming, Münster
  • 1992 Walter Born, Münster
  • 1994 Walter Höher, Schwerte-Ergste
  • 1996 Georg Bühren, Münster
  • 1998 Werner Brüggemann, Warendorf
  • 2000 Dr. Horst Ludwigsen, Schalksmühle
  • 2002 Prof. Dr.Hans Taubken, Münster
  • 2004 Heinrich Schürmann, Herzebrock-Clarholz
  • 2006 Egon Reiche, Bocholt
  • 2008 Strauhspier (Nikolaus Evers, Helmut Schnieders, Hermi Sürken), Rheine
  • 2010 Pastor Wilhelm Dullweber, Stemwede-Levern und Geistlicher Rat Heinz Witthake, Münster
  • 2012 Dr. Timothy Sodmann, Südlohn

Dr. phil. Robert Damme – 2024

Förderprojekte plattdeutsche Sprache

Förderprojekte der Rottendorf-Stiftung für den Bereich „Niederdeutsch“:

  • 2022: : „Hiller Platt in der Grundschule“; Anschaffung von Unterrichtsmaterialien (Druck- und Produktion von Memorykarten mit plattdeutschen Begriffen und Schimpfwörtern)
  • 2022: Digitalisierung des Westfälischen Mundartarchivs in Zusammenarbeit mit der LWL Kommission für Mundart- und Namensforschung Westfalens
  • 2022: Antoine de Saint-Exupéry, De lütke Prins; Uut dat Franzööske in den mönsterländsken Dialekt van’t Nederdüüdske üöwerset’t van Hannes Demming
  • 2021: Plattdeutsches Kurzfilmprojekt „Wild Wild Westfalen“ des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), in Kooperation mit dem Referat Medienproduktion und Medientechnik – LWL-Medienzentrum für Westfalen
  • Förderung der Anschaffung von „sound-Duschen“ für die Ausstellung „200 Jahre Westfalen – jetzt“ (nach Beginn in Dortmund jetzt Wanderausstellung)
  • Unterstützung von Jubiläumsveranstaltungen der „Augustin-Wibbelt-Gesellschaft“
  • Förderung der Herausgabe von Unterrichtsentwürfen und Materialien „Niederdeutsch in der Primarstufe“
  • Zuschuss zur „Sauerländischen Mundart-Anthologie“ von Peter Bürger
  • Unterstützung der Herausgabe einer CD der Gruppe „Strauhspier“ mit niederdeutschen Liedern, u.a. ein Rottendorf-Gedicht
  • Unterstützung des Kreisarchivs Warendorf bei der Sichtung und Aufarbeitung des gesamten Rottendorf-Nachlasses, dargestellt im Findbuch Dep. 83, Warendorf 2015
  • „Rottendorf-Lesebuch“, Bd. 13 von „Nylands kleiner westf. Bibliothek“, bearbeitet von Heinrich Schürmann
  • Heinrich Schürmann „Ick“, CD Jazz und Lyrik Niederdeutsch
  • „Heliand“, aus dem Altsächsischen ins Niederdeutsche übertragen von Hannes Demming
  • „En lük üöwer de Wuortelkinner“ von Sibylle von Olfers, Mönsterländsk platt upschriewen van Hannes Demming

2023

Radiosendungen DO BISTE PLATT-HochSauerlandWelle