Förderung kirchlicher und mildtätiger Zwecke

Förderung Pharmakologie und Pharmazie

Förderung Forschung und Pflege niederdeutsche Sprache

Förderung wissenschaftlicher Forschung

Die Rottendorf-Stiftung

Erforschung und Pflege der niederdeutschen Sprache

Andreas Josef Rottendorf war Westfale von tiefem Herzen und sprach den in dieser Region plattdeutschen Dialekt. Er war ein anerkannter plattdeutscher Schriftsteller. Die Rottendorf-Stiftung fördert deshalb dem Willen der Stifter folgend die Erforschung und Pflege der niederdeutschen Sprache durch die Verleihung des Rottendorf-Preises. Mit diesem Preis, der in jedem zweiten Jahr ausgelobt wird, werden besondere Verdienste um die niederdeutsche Sprache gewürdigt. Die Preisträger werden durch den Westfälischen Heimatbund vorgeschlagen. Dieser hat hierzu eigens einen „Rottendorf-Ausschuss“ gegründet.

Die bisherigen Preisträger und mehr zur Förderung der niederdeutschen Sprache erfahren Sie hier

Plattdeutsches Kurzfilmprojekt „Wild Wild Westfalen“ erfolgreich abgeschlossen

Die Rottendorf-Stiftung hat das Plattdeutsche Kurzfilmprojekt „Wild Wild Westfalen“ des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), in Kooperation mit dem Referat Medienproduktion und Medientechnik – LWL-Medienzentrum für Westfalen gefördert. Dieses Projekt konnte nunmehr erfolgreich abgeschlossen werden. Die Premiere  fand am 19. Juni 2023 Im ausverkauften Saal III des Cinemax in Ahlen statt. Der Film ist für das Filmfestival in Münster nominiert ist. Dieses findet in der Zeit vom 22. September bis 01. Oktober 2023 im Schlosstheater Münster statt.

Rottendorf-Preis 2022 für Hannes Wader

Am 26. Oktober 2022 wurde in einer Feierstunde im Saal des Kulturguts Haus Nottbeck auf Vorschlag des Westfälischen Heimatbundesbundes der Rottendorf-Preis für niederdeutsche Sprache an

Hannes Wader

verliehen. Der Rottendorf-Ausschuss im Westfälischen Heimatbund wie auch die Rottendorf-Stiftung würdigen mit dem Preis „den mutigen, kompromisslosen und vorurteilsfreien Umgang mit der niederdeutschen Sprache“ im Werk des Liedermachers.

Mit seiner LP „Plattdeutsche Lieder“ (1974) habe Hannes Wader entscheidend dazu beigetragen, das Niederdeutsche aus dem angestammten „Heimat-Milieu“ zu befreien und es in neuen Kreisen gesellschaftsfähig zu machen. Auch in seiner Autobiografie „Trotz alledem. Mein Leben“ (2019) setze Wader dem Plattdeutschen, der Umgangssprache seines Elternhauses, ein persönliches Denkmal.

Hannes Wader wurde 1942 in Bethel bei Bielefeld in einfachsten Verhältnissen geboren. Seine Auftritte auf der Burg Waldeck machten ihn in den 1960er-Jahren einem größeren Publikum bekannt. Er gehörte gemeinsam mit Reinhard Mey, Franz Josef Degenhardt und Hanns Dieter Hüsch zu den prominentesten Mitgliedern einer neuen deutschen Liedermacherszene.

Neben seinen gesellschaftskritischen und dennoch lyrischen und poetischen Liedern widmete sich Wader in den 1970er-Jahren dem damals verpönten Volkslied. Nach 50 Jahren beendete er 2017 sein Tournee-Leben. 2013 wurde er mit dem ECHO-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet, es umfasst 37 Studio- und Live-Alben. 2019 erschien seine Autobiografie „Trotz alledem. Mein Leben“.

In seiner Begrüßungsansprache führte der Vorstandsvorsitzende des Rottendorf-Stiftung aus: „Andreas Rottendorf war wie Sie, lieber Herr Wader, im (Ost-) Westfälischen beheimatet. Er konnte – ähnlich Ihnen – treffsicher, pointenreich und humorvoll „in Platt“ das Herz seiner westfälischen Landsleute erreichen. Insoweit gibt es zahlreiche Überschneidungen auch mit Ihrem jahrzehntelangen Wirken als Sänger und Autor. Ihr Lebenswerk verdient höchste Anerkennung und nach unserer Überzeugung zu Recht die Auszeichnung mit dem Rottendorf-Preis.“

In ihrem Grußwort wies die Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes Frau Dr. Eilers auf die Bedeutung der Mundart als Sprache der Heimat für die Menschen hin. Regionale Dialekte würden immer weniger gesprochen und seien in ihrer Existenz gefährdet. Es sei eine wichtige Aufgabe der Heimatvereine, die niederdeutsche Mundart zu pflegen.

 

Die Laudatio wurde in Form eines ausgewöhnlichen und bemerkenswerten Dialogs von Prof. Dr. Walter Gödden, dem wissenschaftlichen Leiter von Kulturguts Haus Nottbeck, und dem Vorsitzenden des Rottendorf-Ausschusses Georg Bühren gehalten. Hierin zeichneten die beiden den Werdegang des Preisträgers, seine Liebe zum Plattdeutschen und seine Auftritte als Liedermacher nach und kamen zu dem Gesamturteil: „Hannes Wader hat das Niederdeutsche nachdrücklich gefördert“.

Nach der Verleihung des Preises durch den Vorsitzenden des Kuratoriums der Rottendorf-Stiftung Pater Johann Spermann SJ und den Vorstandsvorsitzenden bedankte sich der Preisträger anschließend auf seine unnachahmliche Weise, griff zur Gitarre und bot mit einer eigenen Vertonung des Gedichts von Annette von Droste-Hülshoff das Lied „Et wassen twee Künigeskinner“ dar.

Die Feierstunde wurde musikalisch hervorragend begleitet von der Gruppe „Delta Boys“.

Allen Mitwirkenden, vor allem aber dem Preisträger wurde durch einen langanhaltenden Beifall der zahlreich anwesenden Gäste für die Darbietungen gedankt. Das Schlusswort sprach Frau Dr. Klewitz-Haas, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Rottendorf-Stiftung.

Preisträger

Ferner fördert die Stiftung zahlreiche Projekte, mit denen die westfälische Mundart gepflegt und lebendig gehalten werden.

 

Übersicht der Preisträger:
  • 2014 pattu (Georg Bühren, Alexander Buske, Peter Egger, Jürgen Mönkediek), Münster
  • 2016 Peter Bürger, Eslohe (Sauerland)
  • 2018 Elisabeth Georges (Münster-Hiltrup)
  • 2020 Dr. Werner Beckmann (Eslohe-Cobbenrode)
  • 2022 Hannes Wader (Bielefeld)

Frühere Projekte

  • 1963 Arbeitsgemeinschaft Michaelis-Treffen, Lippinghausen
  • 1965 Pater Dr. Gregor Schwake, Benediktiner Gerleve
  • 1967 Prof. Dr. Anton Hilckmann, Bevergern
  • 1969 Norbert Johannimloh, Münster und Dr. Siegfried Kessemeier, Münster
  • 1976 Hermann Homann, Münster
  • 1980 Gertrud van Dam, Emsdetten
  • 1980 Fritz Kuhne, Halver
  • 1983 Niederdeutsche Bühne, Münster (zusammengefasste Preise 82´und 84´)
  • 1986 Ottilie Baranowski, Hörstel-Bevergern und Prof. Dr. Jan Wirrer, Spenge
  • 1988 Dr. Wolfram Rosemann, Köln
  • 1990 Hannes Demming, Münster
  • 1992 Walter Born, Münster
  • 1994 Walter Höher, Schwerte-Ergste
  • 1996 Georg Bühren, Münster
  • 1998 Werner Brüggemann, Warendorf
  • 2000 Dr. Horst Ludwigsen, Schalksmühle
  • 2002 Prof. Dr.Hans Taubken, Münster
  • 2004 Heinrich Schürmann, Herzebrock-Clarholz
  • 2006 Egon Reiche, Bocholt
  • 2008 Strauhspier (Nikolaus Evers, Helmut Schnieders, Hermi Sürken), Rheine
  • 2010 Pastor Wilhelm Dullweber, Stemwede-Levern und Geistlicher Rat Heinz Witthake, Münster
  • 2012 Dr. Timothy Sodmann, Südlohn

2022 Hannes Wader

Förderprojekte plattdeutsche Sprache

Förderprojekte der Rottendorf-Stiftung für den Bereich „Niederdeutsch“:

  • 2022: : „Hiller Platt in der Grundschule“; Anschaffung von Unterrichtsmaterialien (Druck- und Produktion von Memorykarten mit plattdeutschen Begriffen und Schimpfwörtern)
  • 2022: Digitalisierung des Westfälischen Mundartarchivs in Zusammenarbeit mit der LWL Kommission für Mundart- und Namensforschung Westfalens
  • 2022: Antoine de Saint-Exupéry, De lütke Prins; Uut dat Franzööske in den mönsterländsken Dialekt van’t Nederdüüdske üöwerset’t van Hannes Demming
  • 2021: Plattdeutsches Kurzfilmprojekt „Wild Wild Westfalen“ des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), in Kooperation mit dem Referat Medienproduktion und Medientechnik – LWL-Medienzentrum für Westfalen
  • Förderung der Anschaffung von „sound-Duschen“ für die Ausstellung „200 Jahre Westfalen – jetzt“ (nach Beginn in Dortmund jetzt Wanderausstellung)
  • Unterstützung von Jubiläumsveranstaltungen der „Augustin-Wibbelt-Gesellschaft“
  • Förderung der Herausgabe von Unterrichtsentwürfen und Materialien „Niederdeutsch in der Primarstufe“
  • Zuschuss zur „Sauerländischen Mundart-Anthologie“ von Peter Bürger
  • Unterstützung der Herausgabe einer CD der Gruppe „Strauhspier“ mit niederdeutschen Liedern, u.a. ein Rottendorf-Gedicht
  • Unterstützung des Kreisarchivs Warendorf bei der Sichtung und Aufarbeitung des gesamten Rottendorf-Nachlasses, dargestellt im Findbuch Dep. 83, Warendorf 2015
  • „Rottendorf-Lesebuch“, Bd. 13 von „Nylands kleiner westf. Bibliothek“, bearbeitet von Heinrich Schürmann
  • Heinrich Schürmann „Ick“, CD Jazz und Lyrik Niederdeutsch
  • „Heliand“, aus dem Altsächsischen ins Niederdeutsche übertragen von Hannes Demming
  • „En lük üöwer de Wuortelkinner“ von Sibylle von Olfers, Mönsterländsk platt upschriewen van Hannes Demming

2023

Radiosendungen DO BISTE PLATT-HochSauerlandWelle